Family Security (2020)Persönliche Sicherheit für eine Unternehmerfamilie

Ausgangslage:

Negative wirtschaftliche und gesellschaftliche Implikationen der CORONA-Krise veranlassen eine exponierte, vermögende Unternehmerfamilie, sich fundiert mit dem Thema „Persönliche Sicherheit“ auseinanderzusetzen. Subjektiv wird die eigene Risikosituation ohne konkrete Anhaltspunkte als vielschichtig wahrgenommen. Personenschutz-Erfahrungen bestehen nicht. Bisherige Sicherheitsvorkehrungen beschränken sich auf die Nutzung einer Alarmanlage im Wohnhaus.

Initiale Bedrohungsanalyse:

Mit Nebenfokus auf die Risikolandschaft des assoziierten, börsennotierten Unternehmens, wird eine familienbezogene Gefährdungsanalyse durchgeführt. Einen Bezugsrahmen bildeten Best Practices sowie anerkannte Standards im Risikomanagement (ISO 31000, ONR 49000ff.) Die Leitfrage der Untersuchung war zweigeteilt:

1.
Gibt es mögliche Bedrohungselemente (Personen, Gruppen, Organisationen), denen man auf abstrakter Ebene die hypothetischen Fähigkeiten, Interessen und Kapazitäten unterstellen muss, einzelnen Familienmitglieder mehr als nur unerheblich in ihrer körperlichen Unversehrtheit oder Willensfreiheit zu beeinträchtigen?

2.
Wie exponiert erscheinen schutzwürdige Personen innerhalb des definierten Gefährdungsspektrums aus der Sicht potenzieller, fachlich versierter Täter (digitale Visibilität und tatsächliche Erreichbarkeit als Bedrohungskriterien)?

Ableitung einer Sicherheitskonzeption:

Orientiert an der individuellen Risikoneigung, Investitionsbereitschaft und dem Privatsphäre-Anspruch der Bedarfsträger wird ein Basiskonzept Familiensicherheit erstellt und nach einer Ramp-up-Phase von 4 Wochen ausgerollt. Das Schutzprogramm verbindet personelle, technische, organisatorische und pädagogische Maßnahmen. Tragende Säulen bilden u.a. eine anlassbezogene, abgesetzte Sicherheitsbegleitung, mobile Notfallmelder, Aufklärungsmaßnahmen im Wohn-, Freizeit- und Arbeits- bzw. Schulumfeld einzelner Familienmitglieder, baulich-technische Schutzvorkehrungen am Wohnhaus sowie Sensibilisierungsgespräche und Risk-Awareness-Trainings. Im Interesse einer effektiven Risikosteuerung und Erfolgskontrolle wird das Sicherheitskonzept in ein übergeordnetes Risiko- und Krisenmanagement eingebunden.